Im Rahmen einer Vernissage wurde am 15. November 2024 im Foyer der Gmünder Volkshochschule (VHS) im Beisein von allen Mitwirkenden das einzigartige Kunstprojekt „Wortmalerei“ zum Kant-Jahr der Öffentlichkeit präsentiert. 64 individuell beschriebene Patches, mit Texten zur philosophischen Lehre Immanuel Kants, in verschiedenen Sprachen verfasst, ergaben in Summe das Portrait des Ausnahmedenkers, der vor 300 Jahren in Königsberg geboren wurde.
Das Kunstprojekt entstand auf Initiative der DBZWK und in Kooperation mit dem Atelier Saxa in Köln sowie der Jugendkunstschule an der Gmünder VHS. Harald Röder betonte bei seiner Begrüßung den gleichermaßen sozialen wie integrativen Charakter dieses Kunstprojekts. „Wir sind als DBZWK sehr stolz darauf, über dieses Projekt einen kleinen Beitrag dazu leisten zu können, Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und unterschiedlichen Alters in Verbindung gebracht zu haben. Dazu mit der Philosophie Kants, die alles andere als leicht zugänglich ist. Mit der Wortmalerei haben wir den Zugang geschafft!“
Klaus Peter Betz erläuterte in seinem Kurzvortrag über Kant, dass die einzige Vorgabe an die Künstlerinnen und Künstler die Bitte war, sich mit dem Kategorischen Imperativ von Kant auseinanderzusetzen. „Dieser war und ist für Kant ein objektives allgemeines Gesetz, das er sich nicht selbst ausgedacht, sondern erstmals entdeckt hat.“ Und dieses in allen Kulturen allgemein gültige Sittengesetz vereine uns alle in der Perspektive einer universalen Gemeinschaft vernünftiger Wesen.
Ganz aktuell stellte Betz den Bezug von Kant zur Künstlichen Intelligenz (KI) her. Dabei übersetzte Betz den Kategorischen Imperativ auf die Welt der Algorithmen, indem er formulierte: ‚Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem anderen Computer zu.‘ „Wir brauchen ganz besonders bei einer sich immer weiter entwickelnden Künstlichen Intelligenz selbstregulierende Kräfte. Da hilft uns der Kategorische Imperativ“, so Betz abschließend.