Zeitwertkonto digital auf dem Smartphone
Mit dem Namen Peter Hartz sind die wohl größten Sozialreformen in der jüngsten deutschen Geschichte verbunden. Als ehemaliger Personalvorstand von Volkswagen kreierte er dort bereits 1996 das „Zeitwert-Papier“. Diese Idee wurde durch die Gesetzgebung als „Zeitwertkonto“ übernommen. Das SGB IV eröffnete die Möglichkeit zur Ansparung von Bruttoentgelt, um Auszeiten flexibel gestalten zu können. Jetzt geht Prof. Dr. h. c. Peter Hartz mit seinem Start-up timefonds, das er zusammen mit seinem Sohn Michael und seinem VW-Mitstreiter Dr. Josef Fidelis Senn vor drei Jahren gründete, an den Markt und bietet Zeitwertkonten digital auf dem Smartphone an.
„Wir werden als DBZWK mit der timefonds AG kooperieren, weil wir vom Zeitwertkonto und dieser niederschwelligen Lösung via Smartphone überzeugt sind“, sagt DBZWK-Inhabergeschäftsführer Harald Röder.
Erst vor kurzem titelte die Bild-Zeitung „Peter Hartz ist zurück! Knallhart? Von wegen! Er ist jetzt Fan von ‚Work-Life-Balance‘“. Im Gespräch mit Harald Röder darauf angesprochen, winkt der Personal-Profi ab. So sei eben das Geschäft, aber die Bild-Zeitung habe schließlich recht. Denn er wolle sich nicht an den Schimpftiraden über die Generation Z beteiligen. Dieser Generation Z werde häufig unterstellt, dass sie arbeitsfaul und weniger karriereorientiert sei als ihre Vorgänger. „Dabei ist sie genauso leistungsstark wie die Babyboomer“, sagt Prof. Peter Hartz. Und Colin Altmeyer, CEO von timefonds, ergänzt: „Wir nehmen die jungen Generationen mit ihren Wünschen ernst und entsprechen mit dem digitalen Zeitwertkonto genau diesen.“
Zu diesen Wünschen zählt Altmeyer an vorderster Stelle die Flexibilität im Berufsleben. „Es gibt zwar eine Vielzahl von Modellen, mit denen langfristige Auszeiten organisiert werden können. Aber diese führen bei den Arbeitgebern zu hohen Kosten. Wir haben mit unserer App-Lösung ein Zeitwertkonto für alle entwickelt, mit dem sich Sabbaticals, Pflege- oder Elternzeiten genauso organisieren lassen wie Weiterbildungen oder Vorruhestände“, betont der CEO.
Kooperieren ab sofort in Sachen Zeitwertkonten miteinander: DBZWK-Inhaber und Geschäftsführer Harald Röder, Franziska Holfelder, Leiterin der Wertkontenverwaltung bei der DBZWK, Prof. Dr. h.c. Peter Hartz, Initiator und Ideengeber von timefonds sowie Colin Altmeyer, CEO der timefonds AG (v.l.n.r.). Bildquelle: DBZWK
Für den Zeitwertkonten-Pionier Harald Röder schließt sich hier der Kreis. „Die DBZWK ist seit über 20 Jahren mit dem Produkt Zeitwertkonto sehr erfolgreich am Markt. Aber ich teile die Einschätzung von Peter Hartz, dass zwar drei Viertel der DAX-Unternehmen Zeitwertkonten anbieten, diese in der breiten Masse der klein- und mittelständischen Unternehmen aber immer noch nicht ihren verdienten Durchbruch erreicht haben.“ Deshalb habe sich die DBZWK auch zu einer Kooperation entschlossen, „nicht nur, weil wir von dem Produkt Zeitwertkonto absolut überzeugt sind, sondern weil mit einer solchen digitalen Lösung via Smartphone das Zeitwertkonto für alle ermöglicht wird.“
So könnten auch kleinere Handwerksbetriebe, Einzelhändler oder klein- und mittelständische Unternehmen mit geringstem Aufwand ihren Mitarbeitenden die Vorzüge eines Zeitwertkontos zukommen lassen, ist sich Harald Röder sicher. Und Franziska Holfelder, Leiterin der Wertkontenverwaltung bei der DBZWK, ergänzt: „Eine solche digitale Lösung auf dem Smartphone, die alle Akteure professionell miteinander verbindet, wird vor allem bei der jüngeren Generation eine hohe Akzeptanz erfahren.“
Die timefonds-App vernetzt Zeitwertkonteninhaber mit Unternehmen, Lohnbuchhaltung und Bank, auf der die Wertkonten rückversichert angelegt werden. Bildquelle: timefonds
Über die timefonds-App können Mitarbeitende in Echtzeit ihr Zeitwertkonto einsehen und sich beispielsweise Ziele wie ein sechsmonatiges Sabbatical, eine verlängerte Elternzeit, eine Weiterbildungsmaßnahme oder natürlich auch den Vorruhestand als Plan definieren, auf den sie hin sparen. Der Vorteil: Die App berechnet alles bis ins Detail vor, so dass der Mitarbeitende genau weiß, wie lange und wieviel er oder sie ansparen muss, um dieses Ziel zu erreichen. Dank der Verknüpfung mit dem Unternehmen, der Lohnabrechnung und auch der Bank, bei der das Sparguthaben risikoarm und rückgedeckt angelegt wird, erhalten Mitarbeitende immer faktische Zahlen und nicht etwa nur Schätzwerte.
„Uns begeistert das System von timefonds“, bringt es Harald Röder auf den Punkt. „Es ist einfach, transparent, verursacht nur geringe Kosten und kann von den Zeitwertkonteninhabern jederzeit frei verändert werden. Diese Form des flexiblen und individuellen Umgangs mit den selbst erarbeiteten Zeitwerten auf dem Smartphone, sehen wir als schöne Ergänzung unseres Portfolios, um damit Zeitwertkonten allen Berufsgruppen und vor allen Dingen auch kleineren Unternehmungen aus allen Branchen zugänglich zu machen“, so Röder.
Über die timefonds-App können in Echtzeit nicht nur Wertstände eingesehen, sondern auch individuelle Zielplanungen durchgeführt werden. Bildquelle: timefonds